Die STEYR.ART.WEEK. geht in ihre dritte Ausgabe und verwandelt die Stadt eine Woche lang in ein lebendiges Experimentierfeld. Regionale wie internationale Künstler:innen präsentieren Arbeiten, die überraschen, irritieren, begeistern – und vor allem den Dialog suchen. Ausstellungen und Performances bilden dabei nur den Rahmen für das eigentliche Ziel: Begegnungen zu schaffen, die sonst kaum möglich wären.
In den letzten beiden Jahren hat die STEYR.ART.WEEK. bereits gezeigt, wie nachhaltig Kunst wirken kann: Künstler:innen haben sich in Steyr angesiedelt, aus Einzelkämpfer:innen ist eine unabhängige Szene gewachsen. Mit spannenden Projekten macht sie seither auf sich aufmerksam und bereichert die Stadt weit über die Dauer des Festivals hinaus.
So entsteht zwischen neuen Projekten und vertrauten Formaten ein gemeinsamer Pulsschlag – neugierig, vielfältig, offen. Die STEYR.ART.WEEK. versteht sich als Impulsgeberin, die bleibende Spuren hinterlässt.
OPENINGS mit ART.WALK
finissage
Sa: 19 Uhr
Mo, 15.9. | 18 Uhr
Kater D.,
Amelie Goetzl
Stadtplatz 20
Di, 16.9. | 18 Uhr
Katrin Leuchtgelb,
Monika Haider
Stadtplatz 29
Mi, 17.9. | 18 Uhr
Anna Luise Schnur,
Nikolaus Suchentrunk
Grünmarkt 14
Do, 18.9. | 18 Uhr
Ilona Eidinger,
Rina Treml
Stadtplatz 16
Fr, 19.9. | 18 Uhr
Jacqueline K. Böhm
Enge 18
Sa, 20.9.
Stadtplatz 42
9-12 Uhr
POP.UP.GALLERIES
KATER D. /
Stadtplatz 20 /
15-09-2025 /
18:00
Collage als Prinzip
Im Rahmen der ART.WEEK.STEYR. bespielt KATER D. einen Leerstand in der Innenstadt und eröffnet darin einen temporären Kunstraum. Die Künstlerin, geboren 1988 in Wien, lebt und arbeitet ebendort. Zuletzt zeigte sie ihre Arbeiten im Rahmen der „Sommerfrische Kunst“ in Gastein.
KATER D. studierte von 2016 bis 2022 an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Klasse für Grafik und druckgrafische Techniken unter der Leitung von Veronika Dirnhofer und Christian Schwarzwald. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion und ist geprägt von experimenteller Formgestaltung, intuitivem Arbeiten und dem Prinzip der Collage.
Gerissene Flächen, gestische Linien, Raster und florale Drucke bilden vielschichtige Bildkompositionen, deren Ausgangspunkt häufig ihr persönliches Archiv ist: Skizzenbücher, Textilreste, Abfälle und Fundstücke des Alltags dienen als Material und Inspirationsquelle. Dabei spielt die Auflösung materialbezogener Hierarchien eine zentrale Rolle. Das vermeintlich Vergängliche wird zum formgebenden Element – nicht als wertvoll oder wertlos etikettiert, sondern als offener Impuls für neue Bildräume.
Mit ihrer ortsspezifischen Installation in Steyr schafft KATER D. einen ebenso intimen wie kraftvollen Zugang zu ihrem künstlerischen Kosmos.
Amelie Goetzl /
Stadtplatz 20 /
15-09-2025 /
18:00
Glanz mit Widerstand
Amelie Goetzl, geb. 1991, studierte zuerst Modedesign an der Kunstuniversität Linz und später Malerei und Druckgrafik an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Daniel Richter und Christian Schwarzwald. Sie arbeitet in verschiedenen Bereichen, wie Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur, Textil – und Modedesign und verwebt diese miteinander zu einer mehrschichtigen Bildsprache. Was auf den ersten Blick dekorativ erscheint – glänzende Stoffe, Pailletten, leuchtende Farben – birgt Widerstand und Tiefgang. Ihre Kunst setzt sich mit feministischen und politischen Themen auseinander und nutzt scheinbar alltägliche Materialien, um auf gesellschaftliche Strukturen aufmerksam zu machen.
Schauspieler Wojo van Brouwer bringt es auf den Punkt:
„Das Düstere ist noch da, aber es glitzert.“
Im Rahmen der ART.WEEK.STEYR 2025 bespielt Amelie Goetzl eine leerstehende Fläche in der sorgfältig erhaltenen historischen Architektur der Stadt. Die Begegnung von kunstvoller Bausubstanz und glitzernder Oberfläche erzeugt einen besonderen Spannungsraum – Vergangenheit trifft auf Gegenwart, klassische Ästhetik auf subversive Statements. Gezeigt werden unter anderem Werke aus der Serie „WHAT WOULD SUSAN SONTAG SAY?“, die patriarchale Machtverhältnisse kritisch hinterfragt. Bearbeitete Wendepaillettenstoffe dienen hier als visuelles Protestmittel – laut, schrill und unbequem.
Goetzls Bildwelten sind geprägt von hybriden Wesen, Pflanzenmotiven und aposematischer Farbigkeit, inspiriert von Tiefsee und Tierreich. Mikroskopische Nahaufnahmen ihrer Pailletten-Arbeiten eröffnen neue Perspektiven auf Oberfläche, Material und Bedeutung. Ihre Kunst fordert zum genauen Hinsehen heraus:
Was liegt unter dem Glanz? Was zeigt sich hinter der Schönheit?
Katrin Leuchtgelb /
Stadtplatz 29 /
16-09-2025 /
18:00
Allegorien in Farbe
Leuchtgelb verbindet technische Präzision mit bildnerischer Fantasie. Nach einem Studium der Prozesstechnik prägt ihre Liebe zum Detail und ihre strukturierte Arbeitsweise ihre eigenständige Bildsprache. In akribischer Handarbeit entstehen farbintensive Gemälde mit Acryl und Tusche, die an digitale Ästhetiken erinnern – und dennoch vollständig analog gefertigt sind.
Im Zentrum stehen allegorische Tierfiguren vor geometrischen, oft kaleidoskopartigen Hintergründen. Ihre Kompositionen wirken wie eine zeitgenössische Fortsetzung naturkundlicher Illustrationen oder mittelalterlicher Bestiarien – vergrößert, verfremdet und mit subversivem Witz aufgeladen. Leuchtgelbs Tiere haben Charakter: Sie scheinen zu posieren, zu beobachten, sich zu tarnen oder aufzubegehren.
Die Künstlerin beschäftigt sich mit Sichtbarkeit, Transformation und Verhalten im Spannungsfeld von Natur, Zivilisation und kulturellem Code. Im September 2025 bespielt sie im Rahmen der ART.WEEK.STEYR einen Leerstand und bringt ihre Werke zugleich verstärkt in den öffentlichen Raum – als Einladung zur spontanen Begegnung mit Kunst im Alltag.
Monika Haider /
Stadtplatz 29 /
16-09-2025 /
18:00
Filz als Widerstand
Geboren 1955 in Kirchschlag bei Linz, lebt und arbeitet in Oberösterreich. Sie studierte von 2004 bis 2011 Textil Kunst & Design an der Kunstuniversität Linz (Bakkalaureat und Master).
Ihre künstlerische Arbeit fokussiert sich auf die archaische Technik des Filzens – mit Wolle, Wasser, Seife und ihren Händen entstehen Flächen, die sie bildnerisch verdichtet. Dabei bevorzugt sie eine reduzierte Bildsprache, die Raum für eigene Assoziationen lässt. Fotografische Vorlagen dienen oft als Erinnerungshilfe, wobei die Details im Prozess neu interpretiert werden.
Filzen gilt als eine traditionell weiblich konnotierte, handwerkliche Technik – mit genau diesem Stereotyp bricht Haider bewusst. In ihren Werken wird das vermeintlich Sanfte und Private zu einem Ausdruck gesellschaftlicher, oft verletzlicher, aber auch kraftvoller Themen.
Haider interessiert besonders die Planbarkeit im Spannungsfeld zur Unkontrollierbarkeit des Materials – „Was verfilzt ist, bleibt verfilzt.“ Thematisch beschäftigt sie sich mit Natur, Landschaft, Formen, Farben und gesellschaftlichen Fragestellungen. Ihre Arbeiten changieren zwischen Alltäglichem und Verletzlichem und es eröffnen sich Blicke in die Tiefe textiler Konstruktionen. Bei der ART.WEEK.Steyr stellt sie sich der spannenden Herausforderung, diese Formen im Kontext von Leerstandsbespielung neu zu denken.
Anna Luise Schnur /
Grünmarkt 14 /
17-09-2025 /
18:00
Momente im Raum
Im Rahmen der ART.WEEK.STEYR. 2025 zeigt Anna Luise Schnur ein eigens für die Stadt entwickeltes Projekt in einem temporär genutzten Leerstand. Die in Wien lebende Künstlerin setzt sich in ihrer Arbeit mit der Verbindung von Architektur, Formensprache und Malerei auseinander – diesmal im Spannungsfeld von Zeit, Augenblick und Erinnerung.
Im Zentrum stehen kleinformatige Arbeiten, die zueinander in Beziehung treten – ein visuelles Miteinander, das an die zwischenmenschlichen Interaktionen erinnert, die einst im Geschäftsraum des Leerstands stattfanden. Es entsteht ein vielschichtiger Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Raum und Bild.
Schnur interessiert sich besonders für die Übersetzung architektonischer Elemente in malerische Kompositionen. Geometrische Flächen treffen auf figürliche Objekte – daraus entsteht eine spannungsreiche Verbindung von Abstraktion und Gegenständlichkeit. Ihre Werke wirken oft wie Fenster in eine andere Wirklichkeit: Plastisch dargestellte Dinge schweben vor flächigen, ornamentalen Hintergründen.
„In der Malerei kann man zweidimensional vieles darstellen. Es gibt da keine Regeln. Gerade die Mischung aus Abstraktion und Figuration eröffnet mir neue inhaltliche und formale Möglichkeiten“. Die Arbeiten in dieser Leerstandsbespielung befassen sich mit der Thematik des „Moments“, jenem zeitlichen Geschehen, in dem wir eingebettet sind und das geradlinig seinen Lauf nimmt. Kein Moment gleicht dem anderen. Genau dieses Flüchtige ist es, das uns ständig umgibt. Nicht das Davor, nicht das Danach – sondern das Jetzt. In einer kleinen malerischen Serie, die im Raum verteilt oder nebeneinander gehängt werden kann, thematisiert sie das sukzessive Erscheinen eines Schattens auf dem Boden – eine Projektion der Umrisse einer Pflanze, die die Künstlerin selbst gesetzt hat. Die Arbeiten fangen eine Gegenüberstellung ein, voller Spannungen und Stille: Die Schnelligkeit und Kraft von Licht und Sonne, die ruhige Körperlichkeit der Pflanzen, die beständige Projektionsfläche des Bodens. Wachstum. Energie. Stillstand.
Jedes einzelne Bild gleicht einem Standbild eines Films. Zusammengesetzt ergeben sie eine Bewegung und machen so die Unaufhaltsamkeit der Abfolge von Momenten sichtbar. Eine weitere Serie, die sich mit einer ähnlichen Thematik beschäftigt, zeigt die Darstellung von Wolkenformationen – Gebilde, die sich beständig jedoch unvorhersehbar verändern. Die Wolken stehen für eine sanfte, dynamische, unaufhaltsame Transformation – vor einem Hintergrund, der ins Unbestimmte führt.
Mit ihrer Ausstellung in Steyr setzt Anna Luise Schnur ihre Auseinandersetzung mit Raum, Bild und Atmosphäre konsequent fort – und schafft zugleich eine sensible künstlerische Verbindung zum Ort.
Schnur wurde 1991 in Aachen (BRD) geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Grafik und druckgrafische Techniken bei Veronika Dirnhofer und Christian Schwarzwald. Parallel dazu widmete sie sich intensiv der Malerei und absolvierte das Kolleg für Grafik- und Kommunikationsdesign an der Graphischen Wien. Ihre Arbeiten werden von renommierten Galerien vertreten und auf internationalen Kunstmessen gezeigt.
Nikolaus Suchentrunk /
Grünmarkt 14 /
17-09-2025 /
18:00
Zwischenräume der Malerei
Nikolaus Suchentrunk, geboren 1980 in Bregenz, studierte von 2005 bis 2012 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Daniel Richter und Harun Farocki. Seine Malerei verbindet eine frühe zeichnerische Obsession mit der intensiven Auseinandersetzung abstraktem Expressionismus, nicht-repräsentativer Kunst und visuellen Strategien gesellschaftlicher Analyse. Seine Arbeiten entstehen im Spannungsfeld zwischen spontaner Geste und konzeptueller Präzision, zwischen Intuition und Analyse. Im Zentrum steht der sichtbare Schaffensprozess – als offenes Gefüge von Veränderung, Spur und Widerstand gegen feste Ordnung oder eindeutige Identität.
Für die ART.WEEK.STEYR 2025 bespielt Suchentrunk einen leerstehenden Geschäftsraum – keinen neutralen Kunstraum, sondern einen Ort mit funktionaler Vergangenheit, dessen architektonische Präsenz zum Teil der künstlerischen Setzung wird. Leerstand wird hier nicht als Defizit gelesen, sondern als offene Projektionsfläche, als Raum für Möglichkeiten.
Unter dem Titel „We were never really here“ entsteht eine malerisch-installative Arbeit im Spannungsfeld von Material, Abwesenheit und Formauflösung. Das Negativ des Objekts tritt nicht bloß als Abdruck in Erscheinung, sondern als stiller Verweis auf das nie vollständig Gegenwärtige.
Suchentrunks Kunst verweigert eindeutige Lesbarkeit. Stattdessen entstehen Zwischenräume – für Wahrnehmung, Irritation und das, was sich der Form entzieht.
Ilona Eidinger /
Stadtplatz 16 /
18-09-2025 /
18:00
Textile Transformationen
Ilona Eidinger hat ihr Bachelorstudium in Textil·Kunst·Design an der Kunstuniversität Linz abgeschlossen und steht nun kurz vor dem Abschluss ihres Masterstudiums bei Univ.-Prof. Mag. Johannes Schweiger.
Im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens stehen skulpturale Tapisserien, die klassische textile Techniken mit zeitgenössischen Ansätzen verbinden. Dabei verwendet sie häufig recycelte Stoffe und entwickelt daraus dreidimensionale Formen, die zwischen Textilkunst, Skulptur und Rauminstallation changieren.
Charakteristisch für Eidingers Arbeiten ist, dass sie den eingesetzten Materialien unterschiedliche Bedeutungen beimisst: Manche Stoffe treten als Träger von Erinnerungen, Geschichten oder Symbolkraft hervor, andere werden bewusst reduziert und dienen primär als formale oder haptische Elemente.
Neben diesen Tapisserien entstehen auch Collagen und experimentelle Selbstdarstellungen, die Fragen nach Materialität, Identität und künstlerischer Transformation ausloten.
Für die Steyr.Art.Week präsentiert Ilona Eidinger sowohl bereits bestehende Werke als auch eigens für die örtlichen Gegebenheiten entwickelte Arbeiten. Ihre Praxis öffnet einen vielschichtigen Zugang zu den Themen Textil und Nachhaltigkeit.
Rina Treml /
Stadtplatz 16 /
18-09-2025 /
18:00
Atmosphären des Dazwischen
Unweigerlich denkt man bei Rina Tremls Arbeiten an Atmosphäre – nicht als subjektives Empfinden, sondern als objektive, spürbare Qualität von Räumen und Situationen, geprägt von physischer wie sozialer Umgebung. Ihre transdisziplinäre, experimentelle Praxis bewegt sich an den Schnittstellen von Kunst, Raum und Gesellschaft.
Treml (*1981 in Rum, Tirol) lebt und arbeitet in Nord- und Südtirol. Sie realisiert temporäre Eingriffe im öffentlichen Raum, kollektive Prozesse und performatives Arbeiten, oft verankert in feministischen Perspektiven und subjektiven Mythen. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Übergänge, Reibungen und Leerstellen – zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Erinnerung und deren Brüchen.
„Ich habe kein zentrales Werkzeug. Es passt sich je nach Inhalt, Idee und Raum an.“
Mit diesem Ansatz beschreibt Rina Treml die Vielschichtigkeit ihres künstlerischen Schaffens. Ihre Werke entstehen stets aus dem jeweiligen Konzept heraus – das Material und die Technik ergeben sich aus der Idee und dem Ort.
So reicht ihr Spektrum von genähten Textilfahnen und Haararbeiten über Wachsgüsse bis hin zu Landart-Installationen aus Holz, Steinen oder Samen. Jede Arbeit ist eine eigenständige Antwort auf den jeweiligen Kontext und entzieht sich bewusst einer festen Formensprache. Tremls Zugang ist forschend, intuitiv und offen – verbunden mit einem feinen Gespür für das Fragile, das Unsichere und das Dazwischen. Ihre Arbeiten laden zur achtsamen Wahrnehmung ein und machen das Unsichtbare spürbar.
Rina Treml studierte Architektur in Innsbruck, Lund und Wien, sowie Grafik- und Kommunikationsdesign an der Graphischen in Wien und Medienillustration bei Illuskills.
Jacqueline K. Böhm /
Enge 18 /
19-09-2025 /
18:00
Fluchtraum
Jacqueline K. Böhm ist eine performative und experimentelle Künstlerin sowie Filmschaffende aus Linz. Sie studierte von 2015 bis 2023 an der Kunstuniversität Linz und war dort Studienassistentin bei Siegfried A. Fruhauf und der Abteilung für Experimentelle Gestaltung. Sie ist Mitgründerin des Linzer Kunstkollektivs ArtDiscount24.
In ihren Arbeiten verbindet Böhm einen humoristisch-philosophischen Zugang mit einer kritischen Auseinandersetzung gesellschaftlicher Routinen, Schamgrenzen und innerer Blockaden. Ihre experimentellen Filme und Installationen bedienen sich häufig digitaler Medien und überdimensionierter Alltagsobjekte, um neue Formen von Narration und Erfahrung zu ermöglichen. In ihren Performances verschwimmen die Grenzen zwischen Innen und Außen, Traum und Alltag – etwa in Deep Rest, einer Arbeit, in der sie ein Kleid aus Bettzeug durch den urbanen Raum trägt.
Für die ART.WEEK.STEYR 2025 entwickelt Jaqueline Böhm die raumgreifende Installation „Fluchtraum“ in einem leerstehenden Gebäude in Steyr. Der Raum thematisiert Rückzug, Schutzbedürfnis und kollektive Erinnerung. Dabei spielt auch der heimelige Kindheitsgedanke eine Rolle – das Lesen unter der Bettdecke, die selbstgebaute Bettenburg als Ort der Zuflucht. Fluchtraum reflektiert den Wunsch nach Intimität im digitalen Zeitalter und macht diesen durch Licht, Raum und Atmosphäre sinnlich erfahrbar.
Die Installation spiegelt den wachsenden Trend wider, sich aus der Öffentlichkeit ins Private zurückzuziehen – ein Phänomen, das Böhm künstlerisch erfahrbar macht und gesellschaftlich reflektiert.
Kuratorin
Mit Barbara Steininger-Wetzlmair übernimmt eine gebürtige Steyrerin die künstlerische Leitung, die durch ihre Erfahrung und ihre enge persönliche Verbindung zur Stadt neue Impulse setzt.
„Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut, die STEYR.ART.WEEK. zu kuratieren. Meine Motivation dafür ist sowohl persönlicher als auch inhaltlicher Natur“, so Steininger-Wetzlmair. „Zum einen fühle ich mich trotz meines Lebensmittelpunkts in Wien und im Waldviertel stark mit Steyr verbunden – durch meine Familie, Freundschaften und meine Wurzeln, die ich nie verloren habe. Zum anderen entspricht das Thema Leerstand einem zentralen Interessensfeld meiner kuratorischen Arbeit“, erläutert die neue Kuratorin. Ihre Erfahrung als Gründerin des Offspace Woodquarter, der bewusst neue Formen des Austauschs abseits traditioneller White-Cube-Situationen eröffnet, prägt auch ihren Zugang zur STEYR.ART.WEEK. „Mich beschäftigt die Frage, was Leerstand über rein ökonomische Faktoren hinaus bedeutet: Welche sozialen, kulturellen und atmosphärischen Dimensionen bringt er mit sich?“, schildert Steininger-Wetzlmair ihren kuratorisch-künstlerischen Ansatz.
FINNISAGE - IM GET TOGETHER!
am Stadtplatz 42
Eintritt nur mit Band möglich!
So erhalten Sie Ihr Eintrittsband:
- 4 ART.WEEK.-Openings besuchen und ART.POINTS. sammeln
- Kunstkauf in einer der 5 Galerien während der ART.WEEK.
- Als Sponsor/Förderer der ART.WEEK.
- Kauf für € 35,- in den Galerien oder im Stadthotel Styria
Mit Musik, Drinks und Fingerfood – das gesamte ART.WEEK.TEAM. begrüßt euch!